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Generali stoppt Verkauf von Lebensversicherungen in Deutschland
Die Generali Lebensversicherung plant einen größeren Umbau bei dem Geschäft mit den Lebensversicherungen. Neue Verträge werden ab dem kommenden Frühjahr in Deutschland gar nicht mehr angeboten und sogar den Verkauf der Sparte schließt das Unternehmen nicht aus.

München - Die Nullzins-Politik der EZB treibt eine weitere Versicherung zur Abwicklung ihres Lebensversicherungs-Geschäfts: Die Generali Lebensversicherung in Deutschland will ab dem nächsten Frühjahr keine Verträge mehr verkaufen. Das kündigte das italienische Unternehmen am Donnerstag an. Außerdem schließt die Generali auch einen Verkauf der Sparte nicht aus. In diesem Fall würden die Kunden mit ihren Verträgen zu einem anderen Unternehmen wandern - auch ein neuer Eigentümer müsste aber die Policen auszahlen. Die Maßnahme ist Teil eines einschneidenden Umbauplans für das Deutschland-Geschäft.
Auch Ergo prüft den Verkauf der alten Lebensversicherung
Wie andere Versicherer leidet die Generali unter der Nullzins-Politik: Die alten Lebensversicherungsverträge sind mit hohen Garantiezinsen dotiert, die sich wegen der heutigen Niedrigzinsen am Kapitalmarkt nur noch mit großer Mühe oder gar nicht mehr erwirtschaften lassen. Erst am Mittwoch hatte der "Versicherungsmonitor" gemeldet, dass die Düsseldorfer Ergo einen Verkauf von sechs Millionen alten Lebensversicherungsverträgen prüft.
Vertreter der Generali sollen ausgegliedert werden
Dem italienischen Konzern gehören auch mehrere deutsche Versicherer, insgesamt ist das Unternehmen nach eigenen Angaben mit 13,5 Millionen Kunden Nummer zwei auf dem deutschen Versicherungsmarkt. Die geplante Abwicklung betrifft die Generali Lebensversicherung, die deutschen Marken AachenMünchener und Cosmos Direkt sind nicht inbegriffen. Dafür soll aber der Name "AachenMünchener" aufgegeben und das Geschäft unter dem Namen der italienischen Mutter fortgeführt werden. Die Cosmos-Direktversicherung dagegen soll ihr Angebot ausbauen.
Auf die 2.800 Vertreter der Generali in Deutschland kommt ebenfalls ein tiefgreifender Schnitt zu: Sie sollen ausgegliedert und von der Deutschen Vermögensberatung DVAG übernommen werden, an der die Generali zu 40 Prozent beteiligt ist.
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